Analytische Bestandteile eines Futters - Die Weender-Analyse

Sie haben sich schon öfter gefragt, was sich hinter den Bezeichnungen zu Rohprotein, Rohfett, Rohasche und Rohfaser auf Ihrem Trockenfutter oder Nassfutter versteckt? Im folgenden Text möchten wir Ihnen genauer erklären, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und wie diese zustande kommen.

Nehmen Sie sich hierzu gerne einmal Ihr gebackenes Lakefields-Trockenfutter oder eines unserer getreidefreien Nassfutters-Menüs zur Hand und werfen Sie einen Blick auf das Etikett. Hier finden Sie eine Auflistung der sogenannten „Analytische Bestandteile“, also eine Angabe des prozentualen Gehalts von Feuchte, Rohprotein, Rohfett, Rohasche, und Rohfaser Ihres Hundefutters bzw. Katzenfutters.

Die hier genannten Werte werden mit Hilfe der „Weender-Analyse“ gewonnen. Hierbei handelt es sich um ein Laborverfahren zur Untersuchung von Futtermitteln. Die Weender-Analyse sorgt dafür, dass auch Sie als Besitzer die Nährstoffgehalte verschiedener Futtermittel vergleichen können. Vorsicht ist durch den hohen Wassergehalt im Nassfutter jedoch beim Vergleich von Trockenfutter und Nassfutter geboten, diese lassen sich ohne Umrechnung auf die Trockensubstanz (siehe unten) nur schwer miteinander vergleichen. Die Angabe „Roh“ bedeutet jeweils, dass Nährstoffe hinsichtlich ihrer Eigenschaften zu passenden Gruppen zusammengefasst werden.

Feuchte

Der Gehalt an „Rohwasser“ wird bestimmt, indem das Lakefields Trockenfutter oder Nassfutter bei 103°C getrocknet wird. Neben Wasser entfliehen bei der Trocknung beispielsweise auch im Futter natürlicherweise vorkommende Ketone. Der Feuchtigkeitsgehalt muss vom Hersteller nur aufgelistet werden, wenn dieser bei > 14 % liegt, da Futter mit einem Wassergehalt unterhalb dieses Wertes nur einer geringen Gefahr der Verderbnis unterliegen. Das gilt folglich für die meisten herkömmlichen Trockenfutter, deren Feuchtegehalt in der Regel bei < 10 % liegt. Wir bei Lakefields listen den Feuchtegehalt jedoch auch bei all unseren getreidefreien, gebackenen Trockenfuttern auf. Im Zuge des Backens wird diesen Wasser entzogen, sodass der Feuchtegehalt anschließend bei etwa 6 – 8 % liegt und das Futter so richtig schön kross und knusprig wird. Einen Überblick, wie genau die Herstellung funktioniert, finden Sie hier. Nassfutter hingegen werden aufgrund ihres hohen Wassergehaltes - je nach Hersteller etwa 65 - 85 % (bei Lakefields z.B. bei etwa 75 – 80 %) - kurzzeitig erhitzt, um eine ausreichende Haltbarkeit zu gewährleisten. Wie unsere Lakefields-Dosenfleisch-Menüs hergestellt werden, können Sie hier ebenfalls nachlesen.

Trockensubstanz (TS)

Die Trockensubstanz ist der Anteil des Futters, der nach dem Trocknungsvorgang übrig bleibt, oftmals abgekürzt mit TS.

Rohasche (Ra)

Den Gehalt an Rohasche eines Futters erhält man, wenn man das Futter in einem sogenannten Muffelofen bei 550 °C verglüht. Bei der Rohasche handelt es sich um den anorganischen Anteil eines Futters, der die Mengen- und Spurenelemente wie z.B. Calcium und Phosphor sowie Silikate enthält. Wünscht man eine weitere Differenzierung, so kann man die Bestandteile auf ihre Säurelöslichkeit hin untersuchen und so in säurelösliche „Reinasche“ (z.B. Calcium) und unlösliche Bestandteile (insbesondere Silikate) unterteilen.

Zieht man den Gehalt an Rohasche als anorganische Substanz vom Trockensubstanzgehalt eines Futters ab, so erhält man den organischen Anteil des Futtermittels.

Rohfett (Rfe)

Der Rohfettgehalt eines Futters umfasst alle Substanzen, die sich in Petroläther lösen lassen. Hierzu zählen die klassischen, reinen Fette (genannte Triglyzeride), aber z.B. auch Fettsäuren und Wachse. Gut zu wissen ist auch, dass die fettlöslichen Vitamine (für den Hund wichtig sind vor allem Vitamin A, D, E) ebenfalls in dieser Kategorie auftauchen.

Rohfaser (Rfa)

Um den Rohfasergehalt eines Futters zu bestimmen, wird dieses erst 30 Minuten in verdünnter Säure und anschließend noch einmal für die gleiche Zeit in verdünnter Lauge gekocht, sodass sich die Inhaltsstoffe eines Futters darin lösen. Eine Ausnahme bilden die unlöslichen Zellwandbestandteile von Pflanzen. Zu diesen zählen Zellulose, Hemizellulose und Lignin.

Kleiner Tipp:

Bestimmte Faserstoffe kann man sich übrigens auch bei gesundheitlichen Problemen seines Tieres zu Nutze machen – so hilft beispielsweise Zellulose als natürlicher Faserstoff etwas zu dicken Hunden und Katzen beim Abnehmen, da diese Faser mit sehr hohem Quellvermögen hilft, dass sich Ihr Tier satter fühlt, ihm aber keine zusätzlichen Kalorien zuführt. Spezielle Diätfutter zur Gewichtsreduktion enthalten aus diesem Grund oft einen hohen Gehalt an Rfa, wie Sie der Weender Analyse des Etiketts entnehmen können.

Auch bei Tieren mit Durchfall kann sich die Gabe von Faserstoffen bewähren, da diese überschüssiges Wasser im Darm binden können. Fragen Sie bei Bedarf einmal Ihren Tierarzt um Rat.

Rohprotein (Rp)

Unter die Rubrik Rohprotein fallen neben reinem Eiweiß beispielsweise auch freie Aminosäuren oder Peptide, das heißt die Bestandteile im Futter, die Stickstoff enthalten. Die Bestimmung der Menge an Stickstoff erfolgt mit dem sogenannten Kjedahl- oder Dumas-Verfahren. Aufgrund eines Stickstoffgehaltes von 16 % in Protein erfolgt anschließend eine Multiplikation des Wertes mit dem Faktor 6,25 (ja - jetzt wird es kompliziert, daher hier nur in aller Kürze) und man erhält so den Gehalt an Rohprotein im Futter.

Stickstofffreie Extraktstoffe (NfE)

Zu den Stickstofffreien Extraktstoffen zählt man Kohlenhydrate wie z.B. Stärke, Glykogen sowie die Anteile von pflanzlichen Zellwandbestandteilen, die löslich sind (nicht alle Fasern einer Pflanze sind unlöslich und zählen daher zur Rohfaser). Zur Bestimmung des NfE-Gehaltes eines Futters benötigt man keine weiteren Tests, da dieser Wert rechnerisch bestimmt wird:

NfE = TS - Ra - Rfe - Rfa - Rp

Generell handelt es sich bei den verschiedenen Schritten der Weender-Analyse um ein vergleichsweise schnelles Verfahren, um ein Futtermittel in seine Stoffgruppen zu unterteilen. Da es sich um eine weltweit eingesetzte Methode handelt, können Sie selbst ein in Amerika produziertes Futter mit einem in Deutschland produzierten Futter vergleichen.

Vielleicht werden Sie bemerken, dass Trockenfutter verglichen mit Nassfutter über einen höheren Anteil an Kohlenhydraten verfügen. Feuchtfutter ist hingegen meist protein- und auch fettreicher als herkömmliche Trockenfuttersorten. Welche der beiden Futterarten besser zu Ihrem Tier passt, muss immer individuell abgewogen werden. So reagieren manche Tiere auf einen höheren Proteinanteil empfindlich, da Fleisch die Magensaftsekretion „ankurbelt“ oder ihnen liegt ein Futter mit etwas höherem Fettgehalt vielleicht ein wenig zu „schwer“ im Magen (ja, wie bei machen von uns ein Schweinebraten auch). Hier kann ein Trockenfutter daher teils besser geeignet sein, das sich auch als Zwischenmahlzeit gut mitnehmen lässt.

Gerade mäkelige Tieren lassen sich aber von Nassfutter manchmal leichter überzeugen, da Protein und – wie bei uns Menschen auch – Fett eine wichtige Rolle als Geschmacksträger spielen. Auch wenn medizinische Gründe wie beispielsweise Harnsteine eine hohe Wasseraufnahme erfordern, ist diese Art der Fütterung hier manchmal sinnvoller, insbesondere wenn eingeweichte Trockenfutter verschmäht werden. Gerade aber bei gesunden, unkomplizierten Hunden kann hervorragend auch eine Mischfütterung aus Trockenfutter und Nassfutter praktiziert werden – aus wissenschaftlicher Sicht spricht nämlich überhaupt nichts dagegen, wenn Ihr Tier hiermit gut zurechtkommt.

In unserem Lakefields-Sortiment erhalten Sie für verschiedene Bedürfnisse und Geschmäcker verschiedene leckere gebackene Trockenfutter für Hunde sowie getreidefreie Nassfutter für Hunde und Katzen. Neben der Angabe der Weender-Analysen finden Sie auf jedem unserer Lakefields-Futter natürlich auch eine genaue Angabe über die Zusammensetzung unserer Futter, da wir großen Wert auf Transparenz legen, sodass auch Sie als Besitzer genau wissen, was im Napf Ihres Vierbeiners landet. Einen Überblick über die von uns verwendeten Zutaten haben wir für Sie in unserem kleinen Futtermittel-Lexikon zusammengefasst.

Gut zu wissen:

Alle Zutaten unserer Futter stammen übrigens aus der Bodenseeregion, da wir großen Wert auf Regionalität und kurze Transportwege legen. Das verwendete Fleisch stammt ausschließlich von Höfen aus artgerechter Tierhaltung.

Somit wünschen wir Ihrem Vierbeiner guten Appetit!

Sollten noch Fragen offen sein, melden Sie sich jederzeit gerne bei uns im Kundenservice,

Herzlichst,

Ihr Lakefields-Team